Radeberger Stadtgeschichte

ZEITTAFEL 1300 - 1400

1300, 19. April König Wenzel 11. von Böhmen, seit 1298 Generalvikar der Mark Meißen,
hat Dresden, die Burg Radeberg und andere Güter vom Meißner Bischof zu Lehn. Für
5000 Silbermark verpfändet Wenzel um 1303 Teile der Mark Meißen an die
Brandenhurger Markgrafen.

1316, 3. u. 4. April Die Brandenburger Markgrafen verpfänden dem Bischof zu Meißen die Stadt Dresden, die sie zusammen mit Tharandt und Radeberg früher für 1700 Silbermark gekauft hatten und bestimmen den Heimfall von Radeberg, falls sie ohne Erben verstürben.

1335, 6.Juni Friczolt, Ritter von Polenz, wird Vogt auf dem Radeberger Schloß und soll nicht eher abgesetzt werden, bis der Markgraf ihm eine Schuld von 400 Schock Groschen zurückgegeben hat.

1337, Burg und Stadt (oppidum) Dresden sowie Burg und Radeberg (castrum quoque
Radeberch) mit der dazwischen liegenden Heide und dem Forst, genannt Friedewald, sind
Lehn des Stifts Meißen.

1341, 15. Juli Radeberg hat ein eigenes Maß. Eine Stiftung des Dekans Heinrich bei der
Meißner Domkirche, zur Unterstützung der Armen und Bettler, wird u.a. bei einem
Zehntpäehter in Seifersdorf bei Radeberg erhoben.
"6 Malder und 1 Scheffel in Radeberg sind 9 Malder und 1 1/2 Scheffel in Dresden"
1 Radeberger Scheffel = 191,686 Liter
1 alter Dresdner Scheffel = 127,790 Liter
1 neuer Dresdner Scheffel = 103,829 Liter (ab 1507 bis 1857)
1 Scheffel = 4 Viertel = 16 Metzen = 64 Mäßchen


1346 und 1495, Radeberg ist Sitz eines Kirchensprengels (Sedes) im Erzdiakonat Nisan mit folgenden Ortschaften: Radeberg (mit Lotzdorf, Liegau und Schönborn),
Kleinwolmsdorf, Weißig, Wilsehdorf, Kleinröhrsdorf (mit Leppersdorf),
Großerkmannsdorf, Grünberg, Waehau, Lomnitz, Sehönfeld, Langebrüek, Lausa,
Esehdorf, Ottendorf, Wallroda (mit Amsdorf), Dittersbaeh, Medingen und Seifersdorf.

1349 und 1350, Das Lehnbueh Markgraf Friedrich des Alteren oder des Strengen erwähnt
erstmals den Distrietus Radeberg.
Erwähnt wird das Patronatsreeht der Pfarrkirche, das verschwundene Aldenradeberg, der
Häselsberg, die Fischerei in den Flössen und Teichen, die Mühle, vier Allodialgüter in der
Radeberger Flur, im späteren Ortsteil Lotzdorf wird ebenfalls ein Allodium genannt.

1357, 3. Oktober Die Landesherrn verkaufen für 1100 Schock Breite Groschen das Haus Radeberg mit dem Städtchen als markmeißnisehes Lehen an die Burggrafen von Dohna.

136, 9. Mai Die Landesherrn verkaufen für 200 Schock Breite Groschen an Otto und
Hans von Wittin auf Pulsnitz das Schloß Radeberg und allem was dazu gehört. Das
Einlösungsreeht erhält 1371 Siegfried von Sehönfeld.

1372, 11. Februar Die Markgrafen Friedrich, Balthasar und Wilhelm verkaufen an die
Edlen Herren Wend und Hans von Wittin auf Pulsnitz das Haus und Schloß Radeberg für
500 Schock Freiberger Groschen, ausgeschlossen "unsere Heide und Wildfuhren", die sie
sieh und ihren Erben behalten.

1381, 18. November Siegfried von Sehönfeld kauft für 700 Schock Groschen Schloß, Haus und Stadt mit allem was dazu gehön.

1385, Gründung der Radeberger Sehützengeseüsehaft.

1389, Erste Erwähnung des Sehuhmaeherhandwerkes.

1391, Die Pulsnitz wird als Grenze zwischen Böhmen (=Oberlausitz) und der Mark Meißen festgelegt.

1394, 17. Mai Die Markgräfin Elisabeth. Gattin des Markgrafen Wilhelm 1. erhält Radeberg, Haus und Stadt zu ihrem Leibgedinge.